Das Erstaunen war groß, als wir – kaum war der Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels abgeschlossen – Anfang Februar erneut eine Einladung erhielten: „Einladung zur Teilnahme am Ratinger Lesewettbewerb für Realschulen und Gesamtschulen“, war darauf zu lesen, Absender das Kulturamt Ratingen. Drei Schülerinnen und Schüler des sechsten Jahrgangs durften wir also erneut anmelden und am 10.06.2022 war dann der große Tag des Wettbewerbs im Lesecafé des Ratinger Medienzentrums.
Um 16:00h trafen Emily Theisen aus der Klasse 6.1 und eine Schülerin aus der Klasse 6.2 aufgeregt ein, nachdem Lou Weber, unsere diesjährige Schulsiegerin aus der Klasse 6.5, kurzfristig erkrankt war und leider keine Stimme hatte und Alessandro Kopp Pérez (Klasse 6.4) schon zuvor absagen musste.
Nun wurden unsere zwei Leserinnen und drei Schülerinnen und Schüler aus der Käthe-Kollwitz Realschule und all ihre Gäste, bestehend aus Eltern, Freunden und Lehrern von Frau Köchling, Leiterin der Kinder- und Jugendbuchabteilung des Medienzentrums, herzlich begrüßt und dann ging es schon los.
Abwechselnd mit den Lesern und Leserinnen der Realschule lasen unsere Mädchen einen dreiminütigen Auszug aus ihren Büchern „Woodwalkers“ und „Flaschenpost in Sütterlin“ vor, nachdem sie ihre Bücher kurz vorgestellt hatten. Der Applaus war jeweils groß und immer wieder wurde ich von Menschen aus dem Publikum darauf angesprochen, wie gut unsere beiden Schülerinnen gelesen hätten. Nach einer kurzen Pause mussten die Kinder nacheinander aus einem Fremdtext vorlesen und auch dies meisterten Pia und Emily mit Bravour und die Zuschauer mussten an verschiedenen Stellen mitlachen, als sie aus dem sehr unterhaltsamen Buch „Ab in die Rakete“ von Beate Dölling vorlasen, in dem ein Junge seine Ferien in einem Altenheim verbringen muss und auf sehr unterschiedliche und lustige Charaktere trifft.
Nun zog sich die vierköpfige Jury zur Beratung zurück und allen Zuschauern war klar, dass die Entscheidung nicht leichtfallen würde, denn wirklich alle fünf Leserinnen und Leser hatten gut gelesen: der/die eine hatte den eigenen Text besser gelesen, der/die andere hatte erstaunlich gute Leseleistungen beim Lesen des Fremdtextes gezeigt.
Doch schließlich gab es ein Ergebnis und alle Schülerinnen und Schüler wurden nacheinander auf die Bühne gebeten und bekamen unter lautem und absolut verdientem Applaus ihre Urkunden und zudem Büchergutscheine und eine Frisbee geschenkt. Am Schluss ging ein Schüler der Käthe-Kollwitz-Schule als Sieger hervor, doch der Nachmittag hatte gezeigt, dass eigentlich fünf Gewinnerinnen und Gewinner auf der Bühne standen, die alle viel Mut und Können bewiesen hatten.
Wir danken Lou und Alessandro, die sich bereits auf den Wettbewerb vorbereitet hatten, und den beiden anderen für ihre Teilnahme, für ihren Mut, vor so großem Publikum zu lesen, für ihr Vorbild, Lesen als etwas Selbstverständliches und Schönes zu zeigen und für ihre großartigen Leistungen, auf die sie wirklich stolz sein können.
Und wir sind es mit ihnen!